Austauschgedanken zum Gedankenaustausch
Also... ich bin männlich, Dom, nicht darunter leidend, zumindest derzeit nicht, weil letztlich Single (was bei mir soviel bedeutet, wie: aktuell nicht monogam verpflichtet, aber durchaus mit Freundschaften+ gesegnet, um die eigene Sexualität erfüllend zu leben - womöglich sogar erfüllender, als in der nostalgisch immer noch ersehnten "Zweisamkeit"... hinsichtlich der ich ja mit zunehmendem Alter darüber erschrecke, dass ich mich immer stärker frage, ob ich wirklich noch dieses "althergebrachte, klassische Beziehungsmodell" suche und auch leben
KANN ... und nicht nur romantisch verklärt ERTRÄUME und nur deswegen noch
WILL). Dies nur als Vorab-Rede, um die eigene (bedauernswerte? luxuriöse?
) Position zu klären.
Liebe TE snowqueens, Du hast meines Erachtens nach ganz wichtige Begriffe fallen lassen:
Ich möchte mich gerne mit den leidenden Frauen und mit den herrschenden Männern darüber austauschen, wie diese mit der Eifersucht, den Ängsten, den Besitzansprüchen und den Folgen einer weiteren oder gar noch mehr Beziehungen ihres Partners oder Spielpartners umgehen.
Eifersucht, Besitzansprüche, Ängste - es sind dies die stärksten Triebmotoren, wenn es zu Konflikten durch besagte Konstellation kommt (wobei unerheblich ist, wer da weitere Spielpartner in die bestehende Konstellation einbringt). Und ich bin der Ansicht, dass der Zusammenhang mit BDSM und darin womöglich enthaltenen "Rechten" des/der Einen gegenüber dem/der Anderen hier nicht so schlicht herzustellen ist bzw. als
Spezialfall untersucht werden muss. Was ich damit sagen will: Ersteres - also Eifersucht & Ängste (aufgrund Besitzansprüchen bzw. Besitzanspruchsdenken) im Falle einer auftretenden Dreier-/Mehrer-Konstellation sind etwas, was als "Problemfeld" über (weit über!) dem steht, was BDSMler oder BDSM-lastige Paare für das gemeinsame BDSM noch so untereinander verabreden. Es ist dies ein Thema, was gänzlich unabhängig vom BDSM-Spiel oder D/s-Machtgefälle bzw. noch übergeordnet zwischen den daran Beteiligten geklärt sein will und muss. Ich meine, man sollte vorsichtig sein, die sich daraus ergebenden Probleme tendenziell "speziell in die BDSM-Gemeinde zu verorten" (selbst wenn es dort eine vermeintliche Fall-Häufung gibt, weil einer der beiden Parts - vorzugsweise der dominante - sich ein "gewisses Recht auf mehrere Subs herausnimmt" ... was es statistisch auch erst einmal zu überprüfen gälte). Nicht, dass Du das vermischen wolltest, aber mir schien wichtig, eine Trennlinie zwischen BDSM und dem benannten Problemkomplex aufzuzeigen.
Ich finde also, dass man dieses Problem stärker losgelöst vom BDSM-Kontext betrachten muss.
Nichtsdestoweniger - um es noch einen Moment innerhalb der BDSM-Konstellationen zu belassen, da es meiner Argumentationskette und deren Verständlichkeit taugt: Vernunftbegabte BDSM-Insider wissen um den Umstand, dass gerade innerhalb einer BDSM-Konstellation das wechselseitige aktive Schaffen von Vertrauen (vorzugsweise durch offene und ehrliche, bestenfalls tolerante, respektvolle und angstfreie Kommunikation) oberstes Gebot ist.
BDSM
[Anm.: so wie ich es verstehe!] ist eben nicht - wie Lieschen Müller häufig denkt - tumbes, gewaltbeladenes, primitives Dumpfbacken-"ich-Dom-Du-gehorchst-Geficke", sondern im Optimalfall ein in höchstem Maße kommuniziertes und ritualisiertes Verhaltensgeflecht oder sogar "Regelwerk" innerhalb der gemeinsamen Sexualität, innerhalb dessen sich die Beteiligten ihre eigenen Regeln zur Lustbeförderung schaffen (egal, ob man
SSC oder
RACK oder
Dingsbums oder
geht-nur-uns-was-an-ganz-wurscht-wie's-heisst miteinander praktiziert) und auch daran halten. Geschaffenes Vertrauen äußert sich eben letztlich genau darin, dass man sich darauf verlassen kann, dass der jeweils Andere genau dieses selbst-geschaffene Regelwerk nicht einfach verlässt oder hinterrücks aushebelt ... (nur, weil er der exclusiven Ansicht ist, die sich selbst-aufgeklebte Stirnplakette "Dom" würde ihm dies erlauben).
Wenn jetzt in einem Fall, wie Du ihn beschreibst ...
Viele, die sehr unter dieser Konstellation leiden, halten einfach nur still, weil sie zu große Angst haben, ihren Partner zu verlieren.
Ja, es mitmachen, weil auch zu oft das Motto zelebriert wird: ...was Dom will, darf Dom auch...
... wenn also in einem solchen Fall Dom sich einfach (heraus-)nimmt, was er will, Sub hauptsächlich aber darunter leidet (es ihr also keinen Lustgewinn verschafft) und sie
nur leidend "mitmacht", dann ist genau in der eben erwähnten notwendigen Kommunikation zur Schaffung von Vertrauen (verlässlichem Regelwerk) zwecks Lustgewinnbeförderung ir-gend-et-was gewaltig schiefgelaufen bzw. wurde versäumt, fahrlässig oder vorsätzlich verschwiegen oder hat nie stattgefunden.
Und dies gälte meines Erachtens
auch losgelöst vom BDSM-Kontext, denn es mag sicher gleichermaßen Männer&Frauen
außerhalb wie
innerhalb der BDSM-Gemeinde geben, die polygame Leidenschaften (Sex mit anderen/weiteren Personen) mögen & haben & suchen.
Wie nun ein Paar (mit oder ohne BDSM) damit umgeht, wenn einer oder beide dieses Verlangen haben, dies können nur beide miteinander klären ... und müssen es auch ... aller-aller-spätestens, wenn es als Option plötzlich oder bisher unerwartet im Raum steht, besser aber: Schon vorab, also mehr oder weniger hypothetisch, deswegen aber nicht weniger realistisch und wahrheitsgetreu (um bösen Überraschungen vorzubeugen).
Letztlich muss also jeder Beteiligte sich (relativ realistisch) selbst hinterfragen, wie er mit den möglicherweise aufkeimenden Gefühlen umgeht oder umgehen KANN, wenn eine potentielle weitere Person in der bis dato monogamen 1:1-Beziehung auftaucht und daraus ein Dreieck oder anderes polygames Vieleck werden könnte.
[Anm.: Nur der Vollständigkeit halber... Dies muss nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit mehr oder minder starker Promiskuität sein - muss nicht, kann aber... und auch darüber muss geredet werden.] Und schlussfolgernd daraus muss sich auch jeder Beteiligte fragen, welche Ansage (oder vielleicht sogar: welches Angebot) er dementsprechend seinem Gegenüber ehrlich machen
muss oder
kann. Beides (also
muss oder
kann), um den Bestand der bestehenden Verbindung zu sichern, oooooder um diese zu bereichern und ein nicht-monogames Regelwerk zu schaffen, in welchem sich beide gut aufgehoben und glücklich und bestenfalls wieder lustbefördert wiederfinden.
Letztenfalls geht es ja immer darum, dass sich Menschen satt und zufrieden fühlen möchten ("Modell glucksender Säugling"). Wer satt und zufrieden ist, dem geht's gut, egal ob platonisch, hedonistisch, monogam, polygam, polyamor, bi, homo, hetero, Vanilla, BDSM, etc. etc.. Wenn dieses Wohlgefühl einseitig leidet oder beschädigt wird, dann ... Gute-Nacht-Marie! ... es ist kaum zu retten. Wenn zwei Menschen sich aber ein Regelwerk schaffen können, in welchem für beide diese satte Zufriedenheit trotz polygamen Verhaltens erhalten bleibt oder hierdurch womöglich sogar verstärkt wird (weil man sich eben trotz dieser Mehr-Partner so nah ist und bleibt, dass keine Briefmarke dazwischenpasst; weil man zu unterscheiden vermag zwischen "der/die Einzige" und "der/die Wichtigste" und es auch leben kann; weil die Mehr-Partner dahingehend auch keine Konkurrenz darstellen, sondern lediglich eine Bereicherung der Lust) ... dann: Applaus! Weitermachen.
Ich habe aber nicht vergessen, was ich eingangs erwähnt habe:
Da sind immer noch Angst und Eifersucht
[Anm.: Wie gesagt m.E. als FOLGE von Besitzdenken!]
Wie mit diesen Gefühlen (Emotionen, vegetativ, nur bedingt rational fassbar... oder doch?!) umgehen?
Das ist die hohe, philosophische Frage (bzw. hier tauchen die hohen, philosophischen Fragen auf), die Millionen von Menschen seit Äonen von Zeiten beschäftigen:
Kann ich mich von diesen Ängsten freimachen?
(Angst war noch nie ein guter Ratgeber)
Will ich mich überhaupt davon freimachen?
Ist Eifersucht gut/sinnvoll...? Oder womöglich sogar kontraproduktiv für meine Ziele?
("Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft!")
Wie erfolgreich kann ich mich gegen eigene Erziehung, Sozialisation und Moralcodices wehren?
Will ich mich überhaupt dagegen wehren, oder muss ich mich nur gegenüber
niederen Trieben und zugunsten
höherer Werte disziplinieren?
Wenn nicht das Normregelwerk der Gesellschaft, welches Regelwerk gebe ich mir dann?
Steht dies nicht in komplettem Widerspruch zu dem, was ich mir erträume/erhoffe?
Laufe ich einem nicht lebbaren, womöglich romantisch verklärten Ideal (was übrigens für alle Partnerschaftsmodelle gelten kann, sobald man sie idealisiert verbrämt) hinterher?
Habe ich den Mut und die Kraft, es dennoch zu versuchen? Entgegen üblicher gesellschaftlicher Normen oder trotz zu erwartender gesellschaftlicher Ächtung und Stigmatisierung?
Ratet, wer auf diese und ähnliche verwandte Fragen die einzig gültige Antwort für alle Menschen geben kann? Sorry für die schlechte Botschaft:
NUR JEDER FÜR SICH SELBST! Denn für fast alle Lebens- und Partnerschaftsmodelle gibt es inzwischen gescheiterte Negativbeispiele oder gelungene, leuchtende Vorbilder.
Man muss sich also oft lediglich mit sich selbst in den Clinch begeben. Und so einfach dies dahergesagt ist, so schwer ist es, wenn es um die Entscheidung für gelebte Praxis geht.
Um aber nicht weier zu sehr Off-Topic zu geraten:
Auch in dem von Dir, snowqueens, beschriebenen Szenario muss die "leidende" Person sich genau diesen Fragen stellen. Leider. Und leider sehr schonungslos.
VOR der Frage ...
wie diese [Anm.: leidenden Personen] mit der Eifersucht, den Ängsten, den Besitzansprüchen und den Folgen einer weiteren oder gar noch mehr Beziehungen ihres Partners oder Spielpartners umgehen
bzw. wie sie denen "begegnen", steht nun mal die Frage bzw. die Entscheidung, ob sie diesen Ängsten überhaupt entgegentreten und sich diesen aussetzen
wollen. Und diese Frage sollte man sich (und dem Anderen) schon stellen, wenn man in eine Partnerschaft eintaucht. Und dies erst recht innerhalb einer BDSM-geprägten (Spiel-)Beziehung, bei welcher Szenarien mit mehren Beteiligten mit größerer Wahrscheinlichkeit auftreten können. Wenn man sich diese Frage
erst dann stellt, bzw. erst dann merkt, dass man keine Strategie für den Umgang damit hat, sobald ein sexuelles oder/und emotionales Dreieck/Vieleck im Raum steht, dann hat man fahrlässig vergessen, zu Beginn des Eintauchens in die Partnerschaft über diese Möglichkeit oder Option miteinander zu reden.
Erst DANN Akzeptieren-lernen, dass einer von beiden polygam leben mag... erst DANN Ringen und Kämpfen mit Angst, Eifersucht und eigenen oder fremden Ansprüchen ...
... im Ernst: Ich stelle dem wenig Erfolg in Aussicht.
Die Frage, die man sich (und dem/der Auserwählten) schon weitaus früher stellen muss, ist quasi die unbequeme Frage, ob man solchen Ängsten und wütender Eifersucht (also solch archaischen, fast primitiven Instinkten, die man für gut oder schlecht, evolutiv sinnvoll oder unsinnig halten kann, egal...) überhaupt anheimfallen mag. Oder ob man nicht lieber mal Verstand über Bauch stellen mag, einen Schritt zurücktreten will, um zu hinterfragen, ob Angst und Eifersucht überhaupt angebracht sein können, wenn man sich doch eigentlich darüber klar sein muss, dass man ein gewolltes und ein womöglich, ja, geliebtes Gegenüber auch nie "besitzt", selbst wenn man mit ihm glücklich ist und fast "eins zu werden scheint" (was bei näherer Betrachtung eben auch nicht stimmt, man bleibt in letzter Konsequenz eben doch Individuum).
Ja, ich gebe zu, dies fällt Männern leichter ... was keine Ausrede sein darf aber i.d.T. evolutive Ursachen haben mag. Und wir sind eben oft noch mehr Neandertaler, als wir wahrhaben wollen.
Aber (!) ... wir (Menschen) haben längst die Lust vom Arterhalt emanzipiert, sollten wir nicht auch langsam mal die sozialen Stellschrauben hinsichtlich Partnerschaftsmodellen und -ansprüchen weiter umjustieren und uns auch hier von tradierten Versionen mehr und mehr emanzipieren können?
Wer i.d.S. schon einmal mehr als nur einen plakativen Oberflächengedanken darauf verwendet hat, dass man selbst ein geliebtes Gegenüber nie "besitzt", dass dieses einem "nie gehört", dass es also auch nie "weggenommen werden kann", sondern dass man es schlimmstenfalls "nur" nicht mehr in einem gemeinsamen Weg begleiten kann, der nähert sich den "guten" Gedanken, welche ich Angst und Eifersucht jederzeit vorziehen würde (die ihrerseits meist nur dazu führen, dass sich das eigene Leid und die Situation darum verschlimmert). Dies gilt um so mehr, je mehr man sich von einem Einehe-Modell gedanklich entfernt bzw. je stärker man sich für sich selbst etwas anderes vorstellen kann ... aus welchem An-Trieb auch immer (der glückliche Cuckold steht z.B. explizit darauf, dass Frau mit anderen Sex hat - nur um mal ein bekanntes Gegenbeispiel zu Deiner Fallstudie, liebe TE, zu nennen).
Doch... selbst WENN man von monogamer 1:1-Partnerschaft (emotional/sexuell/beides) überzeugt ist und dieses Modell als seinen persönlichen Leitfaden gewählt hat... auch hier bringt Angst oder Eifersucht nach meiner bescheidenen Erfahrung selten etwas. Ich habe mich in Situationen, in denen ich der "Leidende" war, immer dafür stark gemacht, meine Alleinstellungsmerkmale deutlich zu signalisieren... und damit dem Gegenüber aufzuzeigen, warum es lohnt, weitere Wegstrecke mit mir gemeinsam zu machen. Angst- und Eifersuchts-beladenes Verhalten meinerseits erwies sich ansonsten immer als kontraproduktiv, hat das Gegenüber nur weiter von mir wegdriften lassen oder sogar gezielt zunehmende Distanzierung provoziert - hat also genau zum Gegenteil dessen geführt, was ich wollte. Darüber hinaus empfand ich es immer als ein Zeichen von Unreife und kindisch, solchen Instinkten unreflektiert nachzugeben oder sie womöglich zu zelebrieren. Wie ich auch Menschen seltsam finde, die Eifersucht als einen Liebesbeweis erachten. Zuneigung lässt sich nicht "be-weisen". Man zeigt und lebt sie - oder nicht. Eifersucht ist nichts, als Ausdruck von Verlustangst.
Warum? Hat man "besessen"? Hat einem der andere "gehört"? Ist man alleine "niemand mehr"? Ist "sich auch anderen zuwenden" dasselbe, als sich "von einem abwenden"? Wie sehr "braucht" man oft einen anderen, anstelle ihn zu begehren, mögen oder lieben?
Ich habe mir in Situationen, als ich "Leidender" war immer gesagt: "Halten" kannst Du den anderen eh nicht. Du kannst bestenfalls Gründe liefern, warum er bleiben sollte. Und - siehe da - wenn ich dazu imstande war, dann blieb das Gegenüber. Und im besten Falle war ich sogar imstande, dem Gegenüber zu signalisieren, dass ich seine Sehnsüchte nicht zensieren werde - was zumeist zuerst zu Erstaunen geführt hat... und dann dazu, als zweites, dass die Person auch blieb und man sich lediglich etwas neu definieren musste.
Diese "Mechanik" gilt m.E. nach übrigens sowohl für rein sexuelle Spielbeziehungen, als auch für die eine, große Partnerschaft respektive Liebe.
... hoffe ich.
Für Dein Fallbeispiel, also wenn's denn mal dazu kommt und man sich DANN ERST Gedanken dazu machen muss, gilt also i.m.h.o. zuerst die Klärung der Frage der leidenden Person:
Mag ich den Umstand, der mich leiden lässt, akzeptieren oder nicht? Lohnt es? Und warum lohnt es (oder nicht)? Und je nach Antwort auf diese Frage die Folgeschritte einleiten:
Sich a) gegen die eigenen Gefühle wehren (wollen/können?) und was das bisher bevorzugte Beziehungsmodell angeht zu neuen Ufern aufbrechen und so wieder satt und zufrieden zu werden,
oder b) es nicht akzeptieren (wollen/können?) und das Leiden beenden um so wieder satt und zufrieden zu werden.
Und für beide Varianten gibt es dann wieder eine Unzahl an praktischen Möglichkeiten ... die allesamt auch kommuniziert werden müssen, um die Leidenssituation mehr oder weniger schmerzhaft oder genussvoll (je nachdem) aufzulösen.
Nur Einige zugegeben stark vereinfachten Varianten: Gleiches Recht für alle! Wenn Du darfst, dann ich auch... und kommuniziere das. / Ich leide darunter, aber das Leiden darunter erregt mich auch... und kommuniziere: Go on, aber hilf mir dabei, damit das Leiden auch Genuß bleibt... / Ich leide darunter, kann nichts daran ändern, bin mir aber selbst wert genug - also beende ich diese Verbindung und suche eine andere, die mich nicht dergestalt leiden lässt. / Ich leide darunter, kommuniziere es und erhoffe mir Einsicht beim Gegenüber. / Ich leide darunter, aber finde es eigtl. blöd, weil Besitzdenken und Schwampf und XY und versuche mal, ob mir ein Perspektivwechsel entgegen eigener Sozialisation gelingt/mache mich frei von verstaubten Moralansichten, so dass ich nicht mehr leide. / u.s.w.
Dies mag so klingen, als wüsste ich, wie es ganz einfach funktioniert. Nein. Ist nicht so. Aber ich glaube trotz aller, auch schmerzhaften Erfahrungen, immer noch, dass dies näherungsweise der Weg ist. Besitzansprüche an einen Menschen anmelden, bewusst oder vegetativ, kommt stets einem Käfig gleich. Solange beide sich in ihrem (hier immer als selbstdefiniert anzusehenden) Käfig wohlfühlen - okay! Wenn beide darin leiden - Gitter sprengen! Wenn einer sich im Käfig wohlfühlt, während der andere draussen rumflattert - okay! Wenn einer unter den Käfigstäben leidet, während oder weil der andere draussen rumflattert - Gitter sprengen! Wenn beide rumflattern und sich damit wohlfühlen - okay. Wenn beide rumflattern, aber darunter leiden - warum dann nicht mal überprüfen, ob einer oder beide sich in einem Käfig wohler fühlen (was übrigens nicht derselbe Käfig sein muss)?
PS.: Nicht falsch verstehen... dies war
kein Plädoyer für die eine (monogame) oder andere (polygame) Lebensweise. Und schon gar keines für falsch verstandene "Rechte eines/einer Dom". Aber eines, sich darüber auch incl. aller unbequemen Folgen frühzeitig klar zu werden und dies ebenso frühzeitig zu kommunizieren.