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BDSM- Langes Ausleben und die Tücken..´meine Erfahrungswerte

******Cut Frau
2.960 Beiträge
Themenersteller 
BDSM- Langes Ausleben und die Tücken..´meine Erfahrungswerte
Ich lebe BDSM schon ziemlich lange aus und bin doch (eigentlich) immer noch neugierig auf neue Erfahrungen, neue Grenzen, neues Erleben.

Und doch hat sich dadurch, das ich eben kein Neuling mehr bin, vieles an meinem Handeln verändert. Ich bin nicht mehr so leichtfüssig wie zu Anfang meiner BDSM-Zeit. Bin sehr viel kritischer, oft vielleicht sogar zu kritisch geworden, wenn es darum geht, mich nochmals auf etwas, nein auf jemanden einzulassen.

Ich bekomme viele wunderschöne Mails von dominanten Männern, auch was sie schreiben trifft manchmal immer noch meinen innersten Kern und die Versuchung ist dann auch kurz da, sich einfach wieder einzulassen, so unbefleckt naiv und neugierig wie früher. Nur geht das heute nicht mehr.
Komischerweise fällt es mir dann andererseits aber wieder recht leicht, mich auf jemanden einzulassen, wenn ich von Anfang an merke, das es nicht in eine emotionale Dom/dev Ebene mündet. Ich genau weiss, das ich Gefühls_Oberwasser behalten werde. Das keine Gefahr besteht, mich zu verlieben und mich somit vielleicht wieder ein Stückweit in meinen Gefühlen zu verlieren.
Dieses Spielen gibt mir zwar auch etwas, fühlt sich auch ganz gut an darin, aber es ist halt nur die halbe Miete..

Fragen:
Warum nun also ist es so verdammt schwer, sich auf jemanden tiefergehend einzulassen, wenn man schon lange BDSM auslebt? Seine Erfahrungen darin gemacht hat. Sehr positive als auch anfangs vieleicht einige negative.
Hat man all das, was so schön geschrieben steht, einem von Angesicht zu Angesicht gesagt wird, schon zu oft gehört?
Verlieren Worte mit den Jahren ihren Zauber, ihre Bedeutung? Werden zu Phrasen, die man nicht mehr ernst nehmen kann, weil sie einem zu wahllos erscheinen?
Hat man schon zu oft gesehen, wie anfangs sehr innige Beziehungen, auch im Umkreis, zerbrachen?
Die Realität zu stark war, um den intensiven Gefühlen, die BDSM nun mal offen legt, stand zu halten?
Hat man gar ein Stück Glauben verloren..?

Oder bin ich einfach nur zu mißtrauisch geworden?
Oder zu verwöhnt, weil ich auch das Besondere erfahren habe?
Glaube ich nicht mehr daran, dass das Besondere auch öfter als einmal zuschlagen kann?
Ich weiss es nicht wirklich.

Kennt ihr solche Gedanken, Gefühle auch? Oder bin ich nur auf einem "gefühlt" falschen Weg?
Über (ganz) andere oder auch ähnliche Erfahrungen von langjährig auslebenden smlern würde ich mich freuen.

VG Cut
*******sub Frau
494 Beiträge
Irgendwie
triffst du den Nagel auf den Kopf.
Auch ich kenn das dieses Gefühlschaos.
Man möchte gern den Worten glauben und doch sträubt sich irgendwas wehemend dagegen. Ich hatte über 3 Jahre eine sehr schöne Dom/dev Spielbeziehung, durch Veränderungen in seinem privaten Bereich flachte es ab bzw ging zu Ende. Mir scheint fast ich such das Ebenbild was es natürlich nicht geben kann. Ich bin aber auch nicht mehr so unbedacht wie damals, hinterfrage alles und zwar lieber einmal zu viel als zu wenig.
Das alles erschwehrt es ungemein einen neuen Herr zu finden.
Der Herr hat da vorallem anfangs einen schwehren Stand, nicht viele werden dies auf sich nehmen - leider.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Jeder Mensch ...
... wird mit der Zeit etwas anspruchsvoller, weil er das was er mag und will immer genauer definieren kann, noch mehr aber das was er nicht will! Gleichzeitig bietet das aber auch die Chance jemanden kennenzulernen der besser passt als all das vorher, weil beide das genauer definieren können und sorgfältiger auswählen. Die mögliche Auswahl an guten Schnittmengen wird dann allerdings exponentiell kleiner ... *g* ...

Das entspricht durchaus meiner eigenen Lebenserfahrung!

LG BoP (m)
Froiiide ...
*********mpire Frau
606 Beiträge
Der große Relativierer ...
ist immer die Erfahrung. Regal, ob es um BDSM oder Vanilla geht, wenn Du eine Menge gesehen hast/erlebt hast, dann relativiert sich vieles. Was vorher bezaubernd war und einen Adrenalinstoß vom Feinsten auslöste, ist dann ggf. abgestandene Limonade. Wichtig ist hier imho, dass man/frau nicht in eine schneller/höher/weiter Spirale eingrätscht.
*******ke10 Frau
1.156 Beiträge
Ich könnte hier einen Roman hinschreiben, denn ich kenne deine Gedanken zu gut, aber das liest dann eh keiner.
Also nur so viel: Es ist nicht schwieriger als in einer „normalen“ Beziehung, sich tiefergehend auf jemanden einzulassen, man muss es nur zulassen und wollen.
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Themenersteller 
ThoughtVampire
Was vorher bezaubernd war und einen Adrenalinstoß vom Feinsten auslöste, ist dann ggf. abgestandene Limonade.

Genau so..



Wichtig ist hier imho, dass man/frau nicht in eine schneller/höher/weiter Spirale eingrätscht.

Da gebe ich euch recht. Die Gefahr bemerke ich ab und an auch bei mir, wenn die Sehnsucht allzu drängend ist. Das sind zwar seltene Momente, da mein Leben Gott sei Dank nicht nur aus BDSM besteht, aber wenn dann sind diese Momente dazu angetan, das ich alles auf einmal will und eigentlich noch sehr viel mehr..und in diesen Momenten wäre ich dann vielleicht auch soweit, Risiken einzugehen, die ich bei "klarem" Bewusstsein" nicht eingehen würde. Daher lasse ich es momentan lieber ganz, solange ich kann. Ob ich das aber immer kann, weiß ich nicht. Denn dazu ist meine Neigung manchmal doch zu intensiv und drängend. Dessen bin ich mir auch bewusst und darin will ich mich auch nicht mehr selbst beschei...
Niur wer um seine eigenen Abgründe weiß, kann sich mit diesen auseinandersetzen. Wie das dann für jeden einzelnen auch immer aussieht...
unbefangenheit kommt mit der
Erfahrung abhanden...

ich weiss noch ganz genau, wie es war als ich zum ersten mal im Vollbesitz keiner geistigen Kräfte ( das ist bei mir altersabhaenig ) einer Frau was gesagt hab und die hat genau das gemacht was ich ihr gesagt hab. Heute denke ich zum Beispiel auch an juristische Komplikationen und handle eben viel befangener....bis ich wirklich das Vertrauen habe....sie will das tatsächlich und ich kann ihre grenzen wirklich raus finden und da genau ist emotionale Verbindung gefragt zu mir und für mich zu ihr , denn wir müssen dafuer sehr nah zusammen kommen der Lesbarkeit wegen.
****na Frau
23.743 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich weiß gar nicht, ob ich mich angesprochen fühlen kann, darf. Wann hat man BDSM "lange ausgelebt"? Ist das eine Frage der Zeit (wie viele Jahre sind lang?), ist es eine Frage der Häufigkeit (der Sessions oder der Partner?), oder ist es eine Frage der Intensität (wie tief ging das Gefühl?)?

Wie meinst du es, Rough_Cut?
****l62 Frau
131 Beiträge
ich denke es ist eine frage der intensität.
bei mir ist es so, das ich eine sehr schöne intensive aber auch schreckliche ds- beziehung gelebt habe.
und nun spielt angst vor zu tiefen gefühlen zum falschen mann eine rolle aber auch der wunsch eine ähnliche persönlichkeit zu finden.
beide gründe sind normale reaktionen auf das erlebte und psychologisch begründet.
sie zu überwinden ist die aufgabe die schwer fällt.

gefühlskaos, dem kann ich mich anschließen.
*****e48 Mann
285 Beiträge
Die Tür zur Unterwelt
Meine Sklavin hat sich nach der letzten Session bei mir für den "gemeinsamen Gang durch die Tür zur Unterwelt" bedankt.

Diese Formulierung empfinde ich als überaus gute Beschreibung. Denn eine BDSM Beziehung erlaubt es, eben diese "Unterwelt" zu erforschen und zu erleben. Mit Unterwelt meine ich nicht das "Böse" oder "Verbotene" sonder die Welt die UNTER unserer normalen Persönlichkeit eben auch existiert.

Wir BDSMler haben eine Möglichkeit gefunden, diesen für uns wichtigen Teil unseres Wesens bewusst und aktiv zu erleben. Die daraus enstehende Bereicherung für das Selbst kann Außenstehenden nur überaus schwer vermittelt werden.

Und genau darin liegt für mich der Haken. Das gemeinsame erleben dieser Unterwelt erzeugt eben auch den Wunsch, die "Oberwelt" gemeinsam zu erleben. So entsteht aus einer BDSM Beziehung sehr leicht auch der Wunsch nach einer Erweiterung zur "normalen" Beziehung.

Je nach Lebenssituation ist das für beide Partner möglich - oder eben auch nicht. Für mich ist es das nicht. Ich habe eine "normale" Beziehung, die ich keinesfalls verlieren oder gefährden möchte. Meine BDSM-Partnerinnen wissen dies. Ich kläre diesen Punkt mit als erstes bei einem neuen Kennenlernen.

Und meine Partnerinnen schützen meine "normale" Beziehung aktiv, weil ihnen dies genaus wichtig ist wie mir.

Nun bin ich jemand, der den Wechsel von D/S auf normal - das nenne ich "Augenhöhe" liebt. Das fußt auf meinem Wunsch, mit meinen BDSM Partnerinnen nicht nur in der Unterwelt, sondern eben auch als normale Alltagsperson umgehen zu können - der Mensch hinter der Sklavin ist mir durchaus wichtig.

Somit besteht in meiner speziellen Situation die Gefahr eben NICHT in einer enttäuschten Beziehung, die aus der ursprünglichen BDSM oder D/S Beziehung erwächst. Eher das Gegenteil ist der Fall - der Balanceakt des Umgangs miteinander OHNE eine Liebesbeziehung zu gründen ist die Kunst.
Und das bei ausdrücklich notwendiger Sympathie für den Menschen hinter der Sklavin.

Wenn ich mich nun in die von der TE beschriebene Situation versuche hineinzudenken, dann fallen mir spontan zwei Dinge dazu ein. Einmal scheinen die dort beschriebenen BDSM Beziehungen auf eine "es muss im BDSM Kontext passen" reduzierte Gemeinsamkeit zu gründen. Ich bitte um Korrektur, wenn ich das falsch verstanden habe. Ist es jedoch so, wie von mir angenommen, dann muss wohl auf beiden Seiten trotz der "reinen BDSM Basis" unterbewusst der Wunsch nach einem MEHR in der Beziehung gegeben sein. Da hilft halt - wie so oft - nur ein offenes Gespräch, oder sogar ganz viel Gespräch.

Der zweite Punkt, der mir spontan einfällt ist die Frage der Lebensumstände. Eine Liebesbeziehung muss auch im Alltag funktionieren. Ich will weder werten noch kategorisieren. Ich denke eben, dass wir alle schon einmal die Erfahrung gemacht haben, dass Alltagsdinge durchaus belastend auf eine Beziehung einwirken könnnen. Und auch hier ist ein Gespräch wahrscheinlich das zentrale Werkzeug, um Holprigkeiten oder Probleme aufzulösen. Ein wirklich wichtiger, andere Punkt ist das Verständnis und die Zugewandheit zueinander (nicht Liebe!), die es beiden Erlauben über ein als Fehlverhalten empfundenes Vorgehen des jeweils anderen hinwegzusehen.

Am Ende ist es wahrscheinlich für die Beständigkeit einer Beziehung wirklich egal, wie eine diese entsteht. Ich glaube, dass der Ablauf, das alltägliche erleben, der Beziehung bestimmt, wie erfolgreich sie ist. In der heutigen Zeit mit all den Möglichkeiten und Reizen z.B. durch digitale Medien wird das eben nicht wirklich einfacher.
*********frau Frau
1.929 Beiträge
Rough_Cut....
... ich fühle mich in Dir wieder. Auch mir scheint die Leichtfüßigkeit und Unbedarftheit abhanden gekommen zu sein. Es ist, als wäre die Tür, wenn sie zugeschlagen wurde, immer schwerer zu öffnen.
Zu vertrauen ist eine sehr hohe Gabe. Nach dem ersten Mann erwartete ich von Herzen die begegnung mit einem dominanten Mann, mit einem, der mich triggert den Punkt erreicht, wo die Submissivität übernimmt. Eigentlich geht da relativ schnell, ist halt meine Natur - aber wenn dann so etwas einsetzt, wie das Schweigen der Männer - selbst auf Nachfrage auf einmal keine Antwort mehr; wenn man ins Kopfkino getrieben wird aber den Mann nur mit Spreizen der Beine "anschalten" kann - Topping befriedigt mich aber nicht ... naja, so einiges, Leben eben ...
Ich praktisch noch am Anfang und bekomme kaum die Gelegenheit ... kann es mir nicht spielender Weise holen, da ich eben Nähe, Nähe und nochmals Nähe brauche ...
Also wieder den Vertrauensvorschuss geben ...

Im Januar dann wieder so ein Schuss mitten in die Brust ...

Aber andererseits fühle ich mich gerade auf einem guten Wege. Bin unvoreingenommen, nicht durch Vorlieben abgelenkt und wieder ganz locker und gehe auf einen Menschen zu und werde sehen, wohin der Weg läuft. Und manchmal spüre ich dann wieder ein wenig dieser Leichtfüßigkeit ...
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Themenersteller 
@****na

Ja, es ist auch eine Frage der Zeit, denn ich glaube nicht, das sich diese Fragen nach einigen Wochen oder Monaten ergeben.
Ich lebe BDSM seit etwa 10 J. mit dominanten Männern aus.
Meine wirklich erste bewusste BDSM- Erfahrung machte ich auf einer anderen rein bdsm-lastigen Seite. Ziemlich naiv und unbedacht...Aber auch sehr aufregend damals, diese Zeit.
Viele Jahre davor begegnete mir nur einmal ein Mann, mit dem ich wohl ebenfalls ein kurzes bdsmiges Verhältnis hatte, was mir damals aber noch nicht wirklich klar war.

Gefühlt habe ich meine Hinwendung zum etwas anderen Erleben aber das wirklich erstemal im Alter von 12/13 Jahren und ich habe dann meine ersten Erfahrungen mit mir allein gemacht, wenn man so will. Kurz danach dann im Ansatz auch mit meiner ersten Liebe. Wir waren sehr jung und sehr experimentierfreudig.
Meine Neigung zog sich also wie ein roter Faden durch mein Leben. Liess sich nie ganz verleugnen, auch wenn ich Zeiten hatte, in denen es mir einfacher erschien, dies zu tun.

Es ist sicher auch eine Frage der Partner und somit folglich auch wie sich die Sessions durch spätere Gefühle zu diesem/diesen Partnern gestalten und verändern...denn verändern werden sich Beziehungen, wie auch immer diese gestaltet sein mögen.
Was für mich heute zwingend wichtig ist, ist das Gefühl der emotionalen Treue zu einem oder eben, wie bei mir, auch schon zu zwei Männern. Nicht die körperliche Treue ist es, die mich an jemanden bindet.

Es ist für mich keine Frage der Häufigkeit. Zwei fremde Menschen müssen anfangs eh erst sehen, wie sie beider feste Lebenssituationen unter einen Hut bekommen. Ab einem bestimmten Alter sitzt man nun mal meist fest im Lebenssattel. Daher mein EP auch hier in dieser Gruppe. Kann nicht mehr so spontan handeln. Da sind vielleicht noch andere Partner, Kinder, Arbeit, Freunde, oder auch ganz anderes, das plötzlich priorisiert werden muss...Dennoch alles machbar, wenn man weiß für wen und für was. Und wenn man, was ich am wichtigsten finde, tatsächlich eine seelische Verbundenheit miteinander erkannt hat, spürt. Ein inneres Band, das einen stets begleitet...Ohne bleibts halt an der Oberfläche. Auch nett, aber nicht Kern_berührend.

Ich hoffe, ich habe deine Fragen beantworten können?
****na Frau
23.743 Beiträge
Gruppen-Mod 
******Cut:

Ich hoffe, ich habe deine Fragen beantworten können?

Ja, ich denke ich verstehe nun besser was du meinst.
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